Diplomarbeit am Institut für Informationssysteme



Konzeption und Implementierung eines Informationsdienstes im Siemens Intranet


Der Anstoß zu dieser Arbeit geht aus dem Interesse des Informationsmanagements der Firma Siemens, Information and Communication Networks - Wireline Networks, Enterprise Switching (ICN WN ES) - an personalisierten Informationen und Pushtechnologie hervor. Siemens ICN WN ES ist ein internationales Unternehmen mit Vertretungen in 70 verschiedenen Ländern und ca. 1600 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Das Hauptprodukt ist die Hicom 300, eine Vermittlungsanlage für mittelgroße bis große Unternehmen.

Das Siemens Intranet wird als geschäftsförderndes Arbeitsmittel innerhalb Siemens eingesetzt. Das Informationsmanagement sorgt sich u.a. um die Organisation und Struktur des Intranets mit dem Ziel, daß alle Informationen zur einheitlichen Produktplanung sowie zur Steuerung und Durchführung von Projekten in einer eindeutigen und damit konsistenten Weise bereitgestellt und verwaltet werden können. Ein Schwerpunkt liegt auf der weltweiten und schnellen Bereitstellung relevanter und aktueller Informationen an Mitarbeiter und Funktionseinheiten. Dazu setzt das Informationsmanagement verschiedene Tools und Verfahren ein, die zum Teil spezielle Abläufe im zentralen Geschäftsprozeß der Produktentstehung unterstützen.

Trotz der Arbeitserleichterungen und Vorteile, die der Einsatz eines Intranets mit sich bringt, wird das Intranet nur langsam von den Mitarbeitern als zusätzliches Hilfsmittel im Arbeitsleben akzeptiert. Dies resultiert hauptsächlich aus der folgenden Problematik:

Aus diesem Grund ist das Informationsmanagement an personalisierter Information im Zusammenhang mit Pushtechnologie interessiert. Personalisierung bedeutet, daß ein einzelner Nutzer die Inhalte des Intranets an seine konkreten Bedürfnisse anpassen kann und so eine eigene Sicht auf die für ihn relevanten und wichtigen Dinge bekommt. Eine derartige, auf den jeweiligen Benutzer zugeschnittene Sicht trägt die benötigten Informationen zusammen und macht in diesem Fall eine Navigation im Intranet überflüssig. Pushtechniken lösen die Problematik ähnlich, wobei der Schwerpunkt auf der Informationszustellung bzw. -lieferung liegt. Bisherige Informationssysteme verlangen von dem Benutzer, daß er aktiv nach Informationen sucht. Diese klassische Vorgehensweise zur Informationsgewinnung wird als "Pull" bezeichnet, da der Anwender sich die benötigten Informationen aus den jeweiligen Quellen selbst herauszieht und weiterverwendet. Gerade bei zeitkritischen Entscheidungsprozessen erweist sich diese Vorgehensweise als ungeeignet, weil die benötigten Informationen nur spärlich oder verspätet ankommen, was zu Falschaussagen gegenüber Kunden und Geschäftspartnern, sowie zu Fehlentscheidungen führen kann. Pushtechnologie kehrt diesen Prozess zur Informationsgewinnung um. Diese relativ junge Technologie ermöglicht eine unkomplizierte und einfache Informationsverteilung. Die Spezifizierung eines persönlichen Interessenprofils ermöglicht jedem Mitarbeiter, wirklich nur die Informationen zu erhalten, die er für seine Arbeit benötigt.

Die Aufgabe dieser Diplomarbeit besteht darin, ein Konzept für einen einfachen systemübergreifenden und von Verfahren und Tools unabhängigen Notifikations- und Personalisierungsdienst zu erstellen. Die Machbarkeit des Konzeptes soll anhand eines Prototyps bewiesen werden.

Bearbeiter:
Vitali Usselmann

Ergebnis:
Die Ausarbeitung kann im Institut für Informationssysteme angefordert werden und ist als technischer Bericht B-00-09 erschienen.

Ausgabe:
Prof. V. Linnemann
Institut für Informationssysteme
Osterweide 8
23562 Lübeck
Telefon: 0451/502530

Betreuung:
Dr. Henning Möller
Siemens ICN
Wittelsbacherplatz 2
80312 München

23.02.2000 webmaster