Diplomarbeit am Institut für Informationssysteme


Versionsverwaltung räumlich organisierter Informationsquellen unter Berücksichtigung von Inhalten


Beschreibung:

Projekte in der Wissenschaft und in der Wirtschaft werden heutzutage zumeist in Teams bearbeitet. Häufig ist es dabei der Fall, dass die Teammitglieder an verteilten Orten arbeiten. Ein Problem stellt oft der Austausch und der gemeinsame und schnelle Zugriff auf Daten wie Messergebnisse, Auswertungen, Software-Programme und Literatur dar. Die Organisation von Informationsquellen in einem zweidimensionalen Raum bietet eine eingängige Möglichkeit, Zusammenhänge zwischen Informationen darzustellen. Einzelne Informationsquellen können so angeordnet werden, dass ein Benutzer eine Beziehung bzw. Separation zwischen ihnen wahrnimmt. Dieser Ansatz der räumlichen Informationsorganisation nutzt die menschliche Fähigkeit, visuelle Reize schnell und effektiv zu verarbeiten. Haben verschiedene Benutzer zeitgleich Zugriff auf die Informationsquellenorganisation, können Konflikte bezüglich der Positionierung und Existenz einzelner Informationsquellen auftreten. Synchronisation von Informationsquellen ist ein Problem, das unter anderem aus dem Bereich der Software-Entwicklung bekannt ist. Bekannte Verfahren, wie z.B. das verbreitete 'Concurrent Version System (CVS)', lassen sich auch in anderen Kontexten anwenden, insbesondere auch im Bereich der kollaborativen Datenorganisation. Im Falle der räumlichen Informationsorganisation treten dabei spezielle Typen von Konflikten auf, die bei einer Untersuchung von Merge-Strategien berücksichtigt werden müssen.

In dieser Diplomarbeit ist es die Aufgabe, ein System zu entwickeln, das die Team-Arbeit in Hinblick auf eine räumliche Organisation von Informationsquellen unterstützt. Zunächst sind dazu bekannte Verfahren zur team-orientierten Entwicklung wie z.B. CVS oder Subversion zu untersuchen, die häufig im Bereich der Softwareentwicklung angewendet werden. Im Gegensatz dazu gibt es bei der gemeinschaftlichen räumlichen Organisation von Informationsquellen Konflikttypen, die sich wesentlich von den Konflikttypen bei der Softwareentwicklung unterscheiden. Die möglichen Konfliktarten sind in der Arbeit herauszuarbeiten. Konflikte können manuell von einem Nutzer aufgelöst werden. Ein wesentlicher Aspekt der Arbeit ist jedoch die automatische Auflösung von Konflikten. Schwerpunkt der Arbeit ist die Entwicklung von Verfahren, Konflikte zwischen verschiedenen räumlichen Anordnungen so aufzulösen, dass Gruppenstrukturen erhalten bleiben. Durch eine Betrachtung der Inhalte von Informationsobjekten sind Verfahren zu entwickeln, die es ermöglichen, Konflikte inhaltsbasiert aufzulösen.

Im Einzelnen sind in der Diplomarbeit folgende Teilaufgaben zu erfüllen (abhängig vom Umfang der Arbeit):

  1. Untersuchen bekannter Systeme zur Versionskontrolle wie CVS oder Subversion.
  2. Analyse möglicher Konfliktarten im Falle einer räumlichen Informationsorganisation.
  3. Entwicklung von Strategien zur automatischen Konfliktauflösung
  4. Entwickling von Strategien zur inhaltsbasierten Konfliktauflösung
  5. Implementierung eines Tools, das zur Versionskontrolle und kollaborativen Erstellung von Informationsräumen verwendet werden kann.
  6. Evaluierung des Systems mit Hilfe von Test-Nutzern.

Vorkenntnisse/Anforderungen:
Die Aufgabenstellung baut auf verschiedenen Entwicklungen am Lehrstuhl für Informationssysteme auf.
Es muss die Bereitschaft der/des Bearbeitenden bestehen, diese vorhandenen Lösungen einzubinden und gegebenenfalls zu erweitern.
Vorlesung Datenbanksysteme
Grundlagen JAVA
Internet-Technologie

Bearbeiter:
Tobias Radtke

Ergebnis:
Die Ausarbeitung kann im Institut für Informationssysteme angefordert werden.

Betreuung:
Dirk Kukulenz
Institut für Informationssysteme
Ratzeburger Allee 160 ( Gebäude 64 - 2. OG)
23538 Lübeck
Telefon: 0451/500 5704

28.10.2006 webmaster