Für den inhaltsorientierten Zugriff auf SMOs ist die Verknüpfung der wahrnehmerischen Information in SMOs mit logischer Information in symbolischen Attributen von Datenbanktupeln wichtig. Hierzu sind Lokatoren, die Segmente im Präsentationsraum der SMOs adressieren, als neue Attributtypen zu definieren (Media Content Locators, MELOCS). Solche Lokatoren können z.B. Teile eines Rasterbildes, die ein Objekt darstellen (z.B. ein Haus innerhalb einer Landschaft), oder den Bereich einer Tonaufnahme, wo ein Fahrzeug zu hören ist, spezifizieren.
Lokatoren markieren oft einzelne Teile eines umfassenderen Objekts und müssen deshalb zu komplexeren Objektabbildern zusammengefaßt werden können. Hierfür wird ein weiterer Typ "Objektabbild" (Media Content Object, MECO) eingeführt, der rekursiv aus MELOCs und/oder anderen MECOs aufgebaut werden kann.
In der Studienarbeit sollen auf der Basis des RDBMS Oracle und des Tools Oracle/Forms MELOCs für SMOs der (existierenden) Medientypen IMAGE, AUDIO und VIDEO realisiert werden. Solche SMOs nutzen bei ihrer Präsentation einen Koordinatenraum, der von zwei räumlichen und einer zeitlichen Koordinatenachse aufgespannt wird. MELOCs werden durch Anfangs- und Endekoordinate(n) auf der/den entsprechenden Achsen und einem Verweis auf das SMO (als Attributwert eines Tupels) beschrieben. Neben unären Operatoren zum Abfragen medialer Charakteristika (mittlerer Farbwert, Lautstärke etc.) und dem "Ausschneiden" des Segmentes aus dem SMO sollen binäre Funktionen realisiert werden, die Layout-Beziehungen (räumlich/zeitlich) zwischen zwei MELOCs reflektieren.
MECOs bestehen aus einer Menge von Verweisen auf MELOCs bzw. anderen MECOs, die wiederum Attributwerte von Tupeln sind. Auch MECOs besitzen eine Ausdehnung, und zwar die "Hülle" über alle Komponenten (Minumum bzw. Maximum der Komponentenkoordinaten auf der jeweiligen Achse). Die zu definierenden Funktionen sollen neben solchen, die denen der MELOCs entsprechen, auch welche für den Zugriff auf Komponenten umfassen.